Revved by Samantha Towle

Revved by Samantha Towle

Autor:Samantha Towle
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Sieben Verlag
veröffentlicht: 2016-02-15T00:00:00+00:00


Kapitel 15

Monte Carlo, Monaco

Am Freitagabend bin ich nicht ausgegangen. Ich bin hart geblieben, obwohl Petra mich darum gebeten hat. Ich wollte nicht Carrick und seiner Pop-Prinzessin begegnen, deshalb bin ich im Hotel geblieben, mit dem Room Service und Jason Bourne als Gesellschaft. Ich war in der Stimmung für einen Feuer-unterm-Arsch-Film.

Im Nachhinein war es eine gute Entscheidung, denn Carrick und Sienna waren da. Petra hat eine Abneigung gegen Sienna entwickelt, weil sie mich schlecht behandelt hat. Allerdings sei Siennas Verhalten ihr gegenüber okay gewesen, sagte Petra – ein wenig arrogant, aber nicht so wie bei mir.

Offensichtlich ist ihre Miststückseite nur für mich reserviert. Oder sie hält sich einfach an Carricks Worte.

Petra hat mir außerdem erzählt, dass Carrick den ganzen Abend über kaum mit Sienna geredet und stattdessen mit den Jungs getrunken habe. Obendrein habe er sie beiseitegenommen und gefragt, wo ich sei. Er habe enttäuscht ausgesehen, als sie ihm sagte, ich sei im Hotel geblieben. Sie hat eine Notlüge benutzt und gesagt, ich fühle mich nicht wohl, damit er nicht denkt, ich würde seinetwegen nicht ausgehen.

Verstehen Sie jetzt, warum ich diese Frau so gern habe?

Gestern habe ich nicht viel von Carrick gesehen. Ich hatte viel zu tun, und er ist mir erst begegnet, als er für das Qualifying herunterkam. Ich habe ihm den Helm gereicht und ihm viel Glück gewünscht, aber das war auch schon alles an Kontakt zwischen uns. Ich finde es schrecklich, wie die Dinge zwischen uns stehen. Ich weiß einfach nicht, wie ich das wieder in Ordnung bringen soll, also habe ich beschlossen, es nicht weiter zu versuchen. Das ist vermutlich das Beste.

Ich zähle die Minuten bis zum Ende des Wochenendes, wenn ich die beiden nicht mehr sehen muss. Aber vor allem zähle ich die Minuten bis zum Ende dieses Tages.

Es ist der Tag des Rennens – der Tag, den ich fürchte, seit ich hier angekommen bin.

Petra und ich sind gestern Abend ausgegangen. Zwei Absa gen nacheinander ließ sie nicht gelten, und zum Glück war Carrick auf einer Sponsorenveranstaltung. Während der Saison müssen die Fahrer zu einer Menge solcher Veranstaltungen gehen. Petra und ich waren mit den Jungs auf ein paar Bier aus und sind danach noch allein losgezogen für einen Mädelsabend. Nach den Wahnsinnskopfschmerzen, dem trockenen Mund und meinen schmerzenden Muskeln zu urteilen, hatten wir eine Menge Spaß. Mit einem Schmerzenslaut drehe ich mich im Bett um. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er mit einem Presslufthammer bearbeitet. Ich blinzle und stelle fest, dass meine Augen ganz trocken sind, also schließe ich sie gleich wieder. Das Licht, das durch die Rollos fällt, blendet mich. Ein ähnlicher Schmerzenslaut kommt aus Petras Bett.

„Scheiße“, stöhnt sie. „Ich glaube, ich sterbe.“

„Ich auch. Und du bist schuld“, knurre ich. „Heute ist das Rennen. Meine Zunge fühlt sich an wie Schmirgelpapier, und ich kann nicht mal geradeaus gucken.“

„Wir flößen dir einfach Kaffee ein, dann geht’s dir wieder gut.“

Ich drehe meinen Kopf und sehe sie an. Lieber Himmel, tut das weh! „Ich brauche literweise Kaffee, um auf die Beine zu kommen.“

„Fetttriefende Spiegeleier, Kaffee, und du bist wieder wie neu.



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